Die armen Worte, die im Alltag darben

  
Die armen Worte, die im Alltag darben,
die unscheinbaren Worte, lieb ich so.
Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben,
da lächeln sie und werden langsam froh.
 
Ihr wesen, das sie bang in sich bezwangen,
erneut sich deutlich, daß es jeder sieth;
sie sind noch niemals im Gesang gegangen
und schauernd schreiten sie in meinem Lied.
 
Rainer Maria Rilke Mir zur Feier, Berlino: Georg Heinrich Meyer o.J. (1899)

Leave a Reply